Energie und menschliche Geschichte

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Version vom 14. November 2020, 14:48 Uhr von Annette (Diskussion | Beiträge) (allgemeiner zum Thema: Mensch-Natur-Verhältnis)

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Die menschliche Geschichte ist - wenn wir den Entwicklungsstrang betrachten, der zur kapitalistischen Wirtschafts- und Lebensweise führte - ein Prozess, in dem "schrittweise ökonomisch effektivere Formen der Surplus-Produktion verwirklicht" wurden (Tjaden 1992: 16). Nach Tjaden besteht der grundlegende geschichtsbildende Widerspruch "zwischen menschlichen Lebensbedürfnissen und natürlichen Lebensbedingungen" und Geschichte bildet sich aus der „schrittweise erfolgreicher werdende[n] Handhabung dieses Widerspruchs“ (ebd.: 112). Dabei werden menschliche und natürliche Energien immer mehr konzentriert, bzw. kombinierend zusammengefasst für die jeweiligen Arbeitszwecke, wobei die Arbeitsfähigkeit wächst (ebd.: 55).

Neben Stoffumwandlungen spielen dabei vor allem auch Umlenkungen und Umwandlungen von Energieströmen und -ressourcen eine große Rolle. Angesichts der erreichten Grenzen der Nutzung fossiler Energiequellen und auch der absehbaren Grenze Aufnahmefähigkeit der erzeugten "Abwärme" liegt die Frage nahe, wie derartige ökologische Beschränkungen die menschliche Entwicklung in Zukunft beeinflussen.

Oder anders formuliert: Wie gelingt es uns, die Problematik der notwendigen Reduzierung des Energieverbrauchs zusammen zu denken mit der bisher im Marxismus vorausgesetzten Steigerung der Produktivkraft der Arbeit? Reichen die anderen Quellen der Produktivkraft der Arbeit (Kooperation,…) aus, um auf die bisherige Kompensation von lebendiger Arbeit durch Energie zu verzichten bzw. sie sogar zurück zu fahren?

Dazu gibts Literaturvorschläge, die teilweise schon gelesen und exzerpiert vorliegen - andere können hier noch ergänzt werden (Literaturvorschläge und auch Exzerpte). Zur menschlichen Geschichte selbst gibt es bereits eine Materialsammelseite des ZW-Wikis,wo sich sicher jeweils Ergänzungen ergeben.

Gelesene Literatur

speziell zum Thema: Energie/Entropie und menschliche Entwicklung

    Culture advances as the amount of energy harnessed per capita per year increases, o ras the efficiency or economy of the means of controlling energy is increased, or both. (White 1959/2007: 56)

allgemeiner zum Thema: Mensch-Natur-Verhältnis

  • Tjaden, Karl Hermann (1992): Mensch-Gesellschaftsformation-Biosphäre. Über die gesellschaftliche Dialektik des Verhältnisses von Mensch und Natur. Marburg: Verlag Arbeit & Gesellschaft. (Hier ein Blogbeitrag dazu)

Literaturvorschläge

  • Rolf Peter Sieferle: Der unterirdische Wald. Energiekrise und Industrielle Revolution. C.H. Beck Verlag (August 1989)
  • J.C. Debeir (u.a.): Prometheus auf der Titanic.


Eigene Texte dazu

Weitere Links zum Thema