Dialektik: Unterschied zwischen den Versionen

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* Hörz, Herbert (1996b): Stichwort "Dialektik". In: Hörz, Herberg; Liebscher, Heinz; Löther, Rolf; Schmutzer, Ernst; Wollgast, Siegfried (Hrsg.) (1996): Philosophie und Naturwissenschaften. Wörterbuch zu den philosophischen Fragen der Naturwissenschaften. Wiesbaden: Fourier Verlag 1996.S. 193-198.
 
* Hörz, Herbert (1996b): Stichwort "Dialektik". In: Hörz, Herberg; Liebscher, Heinz; Löther, Rolf; Schmutzer, Ernst; Wollgast, Siegfried (Hrsg.) (1996): Philosophie und Naturwissenschaften. Wörterbuch zu den philosophischen Fragen der Naturwissenschaften. Wiesbaden: Fourier Verlag 1996.S. 193-198.
 
* Hörz, Herbert; Röseberg, Ulrich (1990/2013b): Kapitel I: Materialistische Dialektik und Naturwissenschaften. In: Dialektik der Natur und der Naturerkenntnis. Verlag Max Stirner Archiv 2013. S.18-36.
 
* Hörz, Herbert; Röseberg, Ulrich (1990/2013b): Kapitel I: Materialistische Dialektik und Naturwissenschaften. In: Dialektik der Natur und der Naturerkenntnis. Verlag Max Stirner Archiv 2013. S.18-36.
* Kosing, Alfred (1976): Stichwort "Dialektik". In: Philosophisches Wörterbuch. Hrsg. Georg Klaus, Manfred Buhr. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1976. S. 269-276.
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* Kosing, Alfred (1976a): Stichwort "Dialektik". In: Philosophisches Wörterbuch. Hrsg. Georg Klaus, Manfred Buhr. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1976. S. 269-276.
 
* Röseberg, Ulrich (1990/2013b): III.1. Objekte, Theorien und Methoden der Physik. In: Dialektik der Natur und der Naturerkenntnis. Verlag Max Stirner Archiv 2013. S.129-151.
 
* Röseberg, Ulrich (1990/2013b): III.1. Objekte, Theorien und Methoden der Physik. In: Dialektik der Natur und der Naturerkenntnis. Verlag Max Stirner Archiv 2013. S.129-151.
 
* Röseberg, Ulrich (1990/2013c): III.2.Physik der mittleren Dimensionen  - klassische Physik. In: Dialektik der Natur und der Naturerkenntnis. Verlag Max Stirner Archiv 2013. S.151-162.
 
* Röseberg, Ulrich (1990/2013c): III.2.Physik der mittleren Dimensionen  - klassische Physik. In: Dialektik der Natur und der Naturerkenntnis. Verlag Max Stirner Archiv 2013. S.151-162.

Version vom 2. November 2013, 18:01 Uhr

Diese Seite gehört zum Projekt Dialektik der Natur 2.0, Kategorien


Zitate zur Bestimmung der Kategorie

  • Allgemeinste philosophische Theorie des Zusammenhangs, der Bewegung und Entwicklung in Natur, Gesellschaft und im Denken (Hörz, Röseberg 1990/2013b: 18, vgl. Kosing 1976: 269)
    • „Die materialistische Dialektik als Wissenschaft von den allgemeinen Beziehungen und Gesetzen der Struktur, Veränderung und Entwicklung in Natur, Gesellschaft und Bewusstsein deckt die objektiven Formen des Zusammenhanges der Objekte und Prozesse auf, analysiert ihre Bedingtheit (Kausalität) und Bestimmtheit (Gesetz) mit anderen Objekten und Prozessen und begreift sie in ihrer Veränderung und Entwicklung.“ (Hörz, Röseberg 1990/2013b: 22)
    • Dialektik ist nicht identisch mit Entwicklung, sondern es gibt auch eine Dialektik von Struktur und Veränderung (ebd.)

vgl. auch

  • Dialektik = "wissenschaftliche Denkweise, die auf der Einsicht in die objektive Einheit von Gegensätzen und in qualitative Veränderungen des Geschehens beruht" (Hörz 1996b: 193)


Lenin:

  • Dialektik „die Lehre, wie die Gegensätze identisch sein können und es sind (wie sie es werden)“ (LW 38: 99, zit. S. 22)
  • „Erforschung des Widerspruchs im Wesen der Dinge selbst“ (LW 38: 99, zit. S. 240)


Dialektik, materialistische - als philosophische Theorie

  • „Resultat philosophischer Verallgemeinerungen der Wissenschaftsentwicklung und der praktischen Erfahrungen gesellschaftlicher Entwicklung.“ (Hörz, Röseberg: 23)
  • Später: Dialektik als Theorie, Methode und Methodologie (ebd.: 24)
  • wobei sie sich selbst immer weiter verändert und entwickelt (ebd.: 25)


Gegenstandsbereiche (Hörz, Röseberg 1990/2013b: 23)

  • A) „objektive Dialektik (also die Dialektik der Natur, der Gesellschaft und materiellen Grundlagen des Bewusstseins)“
  • B) „subjektive Dialektik (in Gestalt von Erkenntnisresultaten) als Widerspiegelung objektiver Dialektik“
  • C) „Dialektik des Erkenntnisprozesses (also die Spezifik jener Dialektik, die beim Prozess der Widerspiegelung objektiver Dialektik in der subjektiven Dialektik auftritt)“


  • Später: Dialektik als Theorie, Methode und Methodologie (ebd.: 24), <beziehen sich auf B) und C)>
  • Ontologie und Gnoseologie verschmelzen zu einer dialektischen Einheit (ebd.: 25)
  • Naturdialektik lässt sich nicht einfach als Naturontologie auffassen (ebd.)


Grundprinzipien

  • 1. Prinzip der Unerschöpflichkeit der Materie (Hörz, Röseberg 1990/2013b: 28) -> Existenz objektiver Zufälle; umfasst die „dialektische Einheit von objektiver Unerschöpflichkeit und endlicher Erkenntnis als Gegensätze“ (ebd.: 28)
  • 2. Prinzip der Strukturiertheit der Materie (ebd.: 28)- charakterisiert das Stabile im Wandel -> Materialität als „dieses Bleibende im Wechsel“ für das Gesamtgeschehen.
  • 3. Prinzip der dialektischen Determiniertheit (ebd.: 29)
  • 4. Prinzip der Entwicklung (ebd.: 32)


Dialektik in der Natur

  • Der Titel heißt: „Dialektik der Natur und der Naturerkenntnis“, aber entsprechend der Gliederung wird zuerst die Dialektik der Naturerkenntnis abgehandelt und dann erst zur objektiven Dialektik der Natur überzugehen. Dabei wird festgestellt, dass sie „beständig auf den Zwang gestoßen“ sind,“ Aussagen zur objektiven Dialektik über Aussagen zur Dialektik von Erkenntnisprozessen und zur subjektiven Dialektik zu gewinnen oder aber bereits gewonnene Aussagen über objektive dialektische Sachverhalte auf diesem Wege im nachhinein mindestens philosophisch zu rechtfertigen.“ (311)
  • „Die Darstellung objektiver Dialektik der Natur ist mit einer von der subjektiven Dialektik der Naturwissenschaften absehenden und die Dialektik der (Natur-)Erkenntnis nicht reflektierenden Ontologie unvereinbar.“ (312)


Dialektik in der Physik

  • „…generelle Tendenz des Übergangs vom Struktur und Prozessdenken zum Entwicklungsdenken, dass philosophisch auf die Notwendigkeit des dialektischen Denkens führt. Dialektik aber ist auch für die Struktur und Prozessforschung von Bedeutung.“ (Röseberg 1990/2013d: 201)
  • „So wie das Konzept der Bewegungsformen der Materie nur als dialektisches Konzept heuristisch fruchtbar sein kann, muss auch die Unterscheidung materieller Strukturniveaus innerhalb einer Bewegungsform der Materie in ihrer Dialektik erfasst werden.“ (Röseberg 1990/2013d: 201)
  • „…Aussagen der Selbstorganisationstheorien im Kontext der Grundgesetze der materialistisch[en] Dialektik betrachtet.“ (Gehlhar 1990/2013b: 204)
    • „Schwellenwert der Anregungsenergie und T krit entsprechen dem Hegelschen Maß.“ (ebd: 206)


  • Unterschied des Verhaltens der Materie in Mikro-, mittleren und kosmischen Maßstäben -> auch hier gilt Dialektik quantitativer und qualitativer Unterschiede ( 128)
  • Zwischenüberschrift: „Dialektik als methodische Voraussetzung der Physik der Neuzeit“ (Röseberg 1990/2013b: 143)
    • „Festzuhalten bleibt, dass man, wie die Erfolge der Physik ausweisen, um Naturgesetze erkennen zu können, ein methodisches Verfahren benötigt, welches sich der Totalität des universellen Zusammenhangs bewusst bleibt und zugleich aus diesem universellen Zusammenhang allgemein notwendige und wesentliche Zusammenhänge herauszulösen gestattet. Diese dialektische Widersprüchlichkeit des materialistischen Widerspiegelungsgedankens rechtfertigt die Redeweise vom „Zwang zur Dialektik“ im physikalischen Forschungsprozess.“ (ebd.: 143)

Zwischenüberschrift: „Dialektische Widersprüche in der physikalischen Bewegungsform der Materie“ (Röseberg 1990/2013b: 147)

  • Problem, „ob und wie dialektische Widersprüche der Natur mittels mathematisierter Naturerkenntnis theoretisch abbildbar sind“ (ebd.)
  • Argumentation gegen jene, die nicht die Naturdialektik als „dem Erkenntnisstand der Naturwissenschaften adäquate, theoretische Position der Philosophie“ auszeichnen… beruht auf Argumentation zu Problemantinomien (ebd.: 148f.)
  • Problemantinomie: „dialektischer Widerspruch auf der Ebene der subjektiven Dialektik“ (ebd.: 148)


  • Übergang zur objektiven Dialektik: „Kommt man aber ausgehend vom Prinzip der Unerschöpflichkeit der Materie bei der Analyse des wissenschaftshistorischen Materials zu der Überzeugung, dass eine Reihe von Widersprüchen auf der Ebene der subjektiven Dialektik Problemantinomien darstellen, deren Lösung in der dialektischen Synthese von These und Antithese besteht, dann scheint dies die Annahme nahezulegen, dass derartigen dialektischen Widersprüchen auf der Ebene der subjektiven Dialektik objektive dialektische Widersprüche der Natur zugrunde liegen. Berücksichtigt man weiterhin, dass eine Reihe dieser Problemantinomien in dem mehr zwei Jahrtausende währenden Ringen der Menschheit um rationale wissenschaftliche Erkenntnisse über die Natur zugleich mit der Lösung der konkreten physikalischen Probleme auf höherer Ebene der physikalischen Forschung immer wieder neu gesetzt wurden und bis heute als fundamentale Problemantinomien der Physik anzusehen sind, dann gibt es unseres Erachtens zu der Annahme objektiver dialektischer Widersprüche in der physikalischen Bewegungsform der Materie keine vernünftige Alternative mehr.“ (Röseberg 1990/2013b: 149)
  • Dialektik immer beim Zusammenhang zweier materieller Strukturniveaus (Mikro- und Makro, z.B. bei Thermodynamik) (Röseberg 1990/2013c: 158)
  • „dialektische[n]r Zusammenhang physikalischer Größen“ in der RT: sie erweisen sich als voneinander abhängige Größen, während sie in der KM unabhängig voneinander waren(Gehlhar 1990/2013a: 163-164)
  • Problemantinomie und Dialektik in Entwicklung der QM (Röseberg 1990/2913d: 183ff., insb. Bild S. 184). Synthese von Kontinuität und Diskontinuität; dies aber nicht als „ontologische Festlegung“, sondern innerhalb einer „dialektischen Synthese von Ontologie und Gnoseologie“ (ebd.: 184)
  • „In philosophischer Verallgemeinerung des realen Theorieentwicklungsprozesses und seines im Bohrschen Komplementaritätsarguments komprimierten Resultats gibt es keine Möglichkeit, die dialektische Widersprüchlichkeit materieller Objekte in Isolation vom Prozess ihrer Erkenntnis adäquat auszudrücken. Naturdialektik lässt sich mithin nicht als eigenständige Ontologie konstituieren; sie ist das Resultat dialektischer Verschmelzung von Ontologie und Gnoseologie.“ (Röseberg 1990/2013d : 188)


zitierte Literatur

  • Gehlhar, Fritz (1990/2013b): III.5. Theorien der Selbstorganisation und Evolution. In: Dialektik der Natur und der Naturerkenntnis. Verlag Max Stirner Archiv 2013. S. 202-214.
  • Hörz, Herbert (1996b): Stichwort "Dialektik". In: Hörz, Herberg; Liebscher, Heinz; Löther, Rolf; Schmutzer, Ernst; Wollgast, Siegfried (Hrsg.) (1996): Philosophie und Naturwissenschaften. Wörterbuch zu den philosophischen Fragen der Naturwissenschaften. Wiesbaden: Fourier Verlag 1996.S. 193-198.
  • Hörz, Herbert; Röseberg, Ulrich (1990/2013b): Kapitel I: Materialistische Dialektik und Naturwissenschaften. In: Dialektik der Natur und der Naturerkenntnis. Verlag Max Stirner Archiv 2013. S.18-36.
  • Kosing, Alfred (1976a): Stichwort "Dialektik". In: Philosophisches Wörterbuch. Hrsg. Georg Klaus, Manfred Buhr. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1976. S. 269-276.
  • Röseberg, Ulrich (1990/2013b): III.1. Objekte, Theorien und Methoden der Physik. In: Dialektik der Natur und der Naturerkenntnis. Verlag Max Stirner Archiv 2013. S.129-151.
  • Röseberg, Ulrich (1990/2013c): III.2.Physik der mittleren Dimensionen - klassische Physik. In: Dialektik der Natur und der Naturerkenntnis. Verlag Max Stirner Archiv 2013. S.151-162.
  • Röseberg, Ulrich (1990/2013d): III.4. Quantentheorie und Elementarteilchen. In: Dialektik der Natur und der Naturerkenntnis. Verlag Max Stirner Archiv 2013. S.182-201.

siehe auch