Zukunftswerkstatt: Unterschied zwischen den Versionen

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== Anspruch: Instanz zur Vertiefung der Demokratie ==
 
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Nach Erprobungen seit 1964 <ref>Jungk, R.: ''Erfahrungen mit Zukunftswerkstätten.'' In: analysen und prognosen, Januar 1973, S.16</ref> werden 1981 Zukunftswerkstätten von Robert Jungk und Norbert R. Müllert als "neue und notwendige Instanz zur Vertiefung der Demokratie und Wiederbelebung des Interesses am Gemeinsamen" <ref>Jungk, R.; Müllert, N.R.: ''Zukunftswerkstätten. Wege zur Wiederbelebung der Demokratie.'' München 1983, S. 17</ref> eingeführt. Mit der Überzeugung, die [[Zukunft]] gehöre allen, nicht nur den Mächtigen, den "Schicksalmachern" und der "einflussreichen, zahlenmäßig kleinen Elite", reicht für Jungk und Müllert weder eine öffentliche Auslegung von Plänen, eine wachsende Anzahl von Bürgerforen noch ein wachsender Widerstand von Betroffenen aus. Stattdessen erwarten sie, dass die von Neuerungen Betroffenen "eigene Zukunftsvorstellungen entwickeln, die sie den Prognosen und Projekten der Mächtigen entgegenstellen könnten." <ref>Jungk, R.; Müllert, N.R.: ''Zukunftswerkstätten. Wege zur Wiederbelebung der Demokratie.'' München 1983, S. 16</ref> Sie sehen die Zukunftswerkstatt als ein "für jeden zugängliches Ideen-Laboratorium". <ref>Jungk, R.; Müllert, N.R.: ''Zukunftswerkstätten. Wege zur Wiederbelebung der Demokratie.'' München 1983, S. 45</ref>  
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Nach Erprobungen seit 1964 <ref>Jungk, R.: ''Erfahrungen mit Zukunftswerkstätten.'' In: analysen und prognosen, Januar 1973, S.16</ref> werden 1981 Zukunftswerkstätten von Robert Jungk und Norbert R. Müllert als "neue und notwendige Instanz zur Vertiefung der Demokratie und Wiederbelebung des Interesses am Gemeinsamen" <ref>Jungk, R.; Müllert, N.R.: ''Zukunftswerkstätten. Wege zur Wiederbelebung der Demokratie.'' München 1983, S. 13</ref> eingeführt. Mit der Überzeugung, die [[Zukunft]] gehöre allen, nicht nur den Mächtigen, den "Schicksalmachern" und der "einflussreichen, zahlenmäßig kleinen Elite", reicht für Jungk und Müllert weder eine öffentliche Auslegung von Plänen, eine wachsende Anzahl von Bürgerforen noch ein wachsender Widerstand von Betroffenen aus. Stattdessen erwarten sie, dass die von Neuerungen Betroffenen "eigene Zukunftsvorstellungen entwickeln, die sie den Prognosen und Projekten der Mächtigen entgegenstellen könnten." <ref>Jungk, R.; Müllert, N.R.: ''Zukunftswerkstätten. Wege zur Wiederbelebung der Demokratie.'' München 1983, S. 16</ref> Sie sehen die Zukunftswerkstatt als ein "für jeden zugängliches Ideen-Laboratorium". <ref>Jungk, R.; Müllert, N.R.: ''Zukunftswerkstätten. Wege zur Wiederbelebung der Demokratie.'' München 1983, S. 45</ref>  
  
 
== Zielsetzung: Hauptaufgaben einer sozialen Phantasie ==
 
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* die Schaffung einer kreativen Gesellschaft." <ref>Jungk, R.; Müllert, N.R.: ''Zukunftswerkstätten. Wege zur Wiederbelebung der Demokratie.'' München 1983, S. 19</ref>   
 
* die Schaffung einer kreativen Gesellschaft." <ref>Jungk, R.; Müllert, N.R.: ''Zukunftswerkstätten. Wege zur Wiederbelebung der Demokratie.'' München 1983, S. 19</ref>   
 
Jungk nennt es ''Kollektives Phantasieren'', "dieses Ankurbeln eines im Alltag brachliegenden Ideen-Motors." <ref>Brügge, P.: ''Man muß die Zukunft eben erfinden.'' DER SPIEGEL 50/1986, S. 227</ref>   
 
Jungk nennt es ''Kollektives Phantasieren'', "dieses Ankurbeln eines im Alltag brachliegenden Ideen-Motors." <ref>Brügge, P.: ''Man muß die Zukunft eben erfinden.'' DER SPIEGEL 50/1986, S. 227</ref>   
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* der Ort, an dem etwas Seltenes, aber sehr Wichtiges hergestellt wird: ''ein menschliches Verhältnis'', bei dem alle Beteiligten zugleich Produzenten und Konsumenten sind,
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* ein auch ''soziales und politisches Geburtsereignis,'' das mit seinen Wirkungen weit über die Veranstaltung selbst hinausreicht und
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* für die Teilnehmer oft ein ''Erlebnis der Motivation,'' der Stärkung des Selbstwertgefühls, des Weckens von Eigeninitiative und Engagement." <ref>Sellnow, R.: ''Die Methode der zukunftswerkstatt.'' in: Braczyk, H. J.; Kerst, Ch.; Seltz, R. (Hrsg.): ''Kreativität als Chance für den Standort Deutschland.'' Berlin/Heidelberg/New York 1998</ref>
  
 
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In späterer Veröffentlichung verändert sich die Phasenbenennung: <ref>Kuhnt, B.; Müllert, N.R.: ''Moderationsfibel Zukunftswerkstätten.'' Münster 1996, S. 52</ref>
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Im Zusammenhang mit ''Humanistischer Psychologie'' und dem ''human potential movement'' <ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Human_Potential_Movement Wikipedia-Artikel: human potential movement]</ref> ist auch folgende Strukturvariante verbreitet: <ref>Lutz, R.: ''Erfahrungen mit Zukunftswerkstätten. Eine Zwischenbilanz.'' in: Holtgreve, Ch.; Ballhausen, H.; Kröger, B. (Hrsg.): ''Zukunftsphantasien (k)ein modischer Trend!? Reader zum Lernkonzept Zukunftswerkstatt.'' Soest (Landesinstitut für Schule und Weiterbildung) 1987, S. 34</ref>
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In späterer Veröffentlichung veränderte sich die Phasenbenennung: <ref>Kuhnt, B.; Müllert, N.R.: ''Moderationsfibel Zukunftswerkstätten.'' Münster 1996, S. 52</ref>
 
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*** Partner und Verbündete
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*** Strategien und Taktiken
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In praktischer Anwendung wurde aus dem ''klassische'' Aufbau ein sieben Arbeitsschritte umfassendes Ablaufmodell entwickelt: <ref>Ködelpeter, T.: ''Zukunftswerkstatt.'' in: Ley, A.; Weitz, L. (Hrsg.): ''Praxis Bürgerbeteiligung. Ein Methodenhandbuch.'' Bonn (Stiftung Mitarbeit) 2003, S. 282-283</ref>
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In der Moderationsausbildung wird auch ein Phasenmodell vermittelt, das die Übergänge zwischen den drei ursprünglichen Phasen betont: <ref>P. Eickhoff, S. G. Geffers, R. Kopp: ''Zukunftswerkstätten kompetent moderieren. Skript zum Moderationsausbildung.'' Köln (Team Zukunftswerkstatt Köln) und Dortmund (Forum Eltern & Schule) 2009, Kap. 5-11</ref>
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* Einstimmung
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Im internationalen Umfeld von ''Change''-Methoden wird auch folgende Phasenstruktur (auf Englisch) angewendet: <ref>P. Eickhoff; S. G. Geffers: ''Power Of Imagination Studio. A Further Developement of the Future Workshop Concept.'' in: P. Holman; T. Devane; S. Cady (editors): ''The Change Handbook. The Definitive Resource on Today's Best Methods for Engaging Whole Systems.'' 2<sup>nd</sup> edition, San Francisco, CA USA 2007, page 269</ref>
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== Moderation ==
 
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Die Funktion eines Zukunftswerkstatt-Moderators wird mit der eines sanften Geburtshelfers verglichen, der "Spielleiter" ist, "der selbst über keine Patentrezepte verfügt und sich auch nicht als überlegener Experte versteht", sondern der Gruppe mit Geduld und Einfühlungsvermögen hilft, "ihren Weg zu finden." <ref>Jungk, R.; Müllert, N.R.: ''Zukunftswerkstätten. Wege zur Wiederbelebung der Demokratie.'' München 1983, S. 147-148</ref>
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Die Funktion eines Zukunftswerkstatt-Moderators wird mit der eines sanften Geburtshelfers verglichen, der "Spielleiter" ist, "der selbst über keine Patentrezepte verfügt und sich auch nicht als überlegener Experte versteht", sondern der Gruppe mit Geduld und Einfühlungsvermögen hilft, "ihren Weg zu finden." <ref>Jungk, R.; Müllert, N.R.: ''Zukunftswerkstätten. Wege zur Wiederbelebung der Demokratie.'' München 1983, S. 147-148</ref>
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=== Ausbildungen zum Zukunftswerkstatt-Moderatorin und Zukunftswerkstatt-Moderator ===
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Jährlich wiederkehrende Fortbildungen bieten zur Zeit an:
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* Bildungswerk ''neues lernen''<ref>http://www.neues-lernen.info/seminarprogramm,kompetenz_im_beruf,zukunftswerkstaetten_moderieren,00002,IB05-76,,20.html</ref> in Köln, Fachbereich Kompetenz im Beruf, Programm Schlüsselqualifikationen, Ausbildungs-Team: Petra Eickhoff, Stephan G. Geffers.
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* ''Kontrast'' Verein für folgenreiche Fortbildung<ref>http://www.kontrast-ev.de/zukunftswerkstaetten</ref> in Hamburg, Bereich Moderation, Ausbildungs-Team: Torger Bünemann, Birgit Carstensen.
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=== Aktuelle Entwicklungen zum Zukunftswerkstatt-Konzept ===
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Zur Diskussion einer [[Zeitgemäße Beschreibungen von Zukunftswerkstätten|zeitgemäßen Beschreibungen von Zukunftswerkstätten]] laden Mitgliedern im [http://www.zwverein.de Zukunftswerkstätten Verein e.V. Köln] an anderer Stelle in diesem Wiki ein. Der aktuelle Stand der Zukunftswerkstätten-Anwendung wird auf dem 27. Jahrestreffen von Zukunftswerkstätten Anfang Mai 2013 in Salzburg unter dem Motto [http://www.zwnetz.de/pages/kunst_der_partizipation.html ''Die Kunst der Partizipation''] ins gesellschaftspolitische Gespräch gebracht. Inhalte dieses Artikels im ZW-Jena-WIKI werden auch in einem [http://www.xing.com/net/zwnetz/uberblick-methoden-links-praxis-was-finde-ich-bei-den-zukunftswerkstatten-741683/zeittunnel-zu-den-ursprungen-wie-lassen-sich-anspruch-und-zielsetzung-von-zukunftswerkstatten-aktuell-halten-43058850 Forum der XING-Gruppe ZWnetz] diskutiert.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
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* [http://www.zwverein.de Zukunftswerkstätten Verein zur Förderung demokratischer Zukunftsgestaltung]
 
* [http://www.zwverein.de Zukunftswerkstätten Verein zur Förderung demokratischer Zukunftsgestaltung]
 
* [http://www.sowi-online.de/methoden/lexikon/zukunftswerkstatt.htm sowi-online e.V. Sozialwissenschaften und ihre Didaktik: Unterrichtsmethoden in sozialwissenschaftlichen Fächern]
 
* [http://www.sowi-online.de/methoden/lexikon/zukunftswerkstatt.htm sowi-online e.V. Sozialwissenschaften und ihre Didaktik: Unterrichtsmethoden in sozialwissenschaftlichen Fächern]
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* [http://www.buergergesellschaft.de/politische-teilhabe/modelle-und-methoden-der-buergerbeteiligung/visionen-entwickeln-zukunft-gestalten/zukunftswerkstatt/103425/ ''Wegweiser Bürgergesellschaft'' der Stiftung Mitarbeit: Modelle und Methoden der Bürgerbeteiligung - Zukunftswerkstatt]
  
 
== Quellen ==
 
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Aktuelle Version vom 23. Januar 2013, 11:41 Uhr

Die Zukunftswerkstatt ist eine seit Mitte der 1960-er Jahre weit verbreitete Methode der Moderation von Gruppen jeder Größe.

Anspruch: Instanz zur Vertiefung der Demokratie

Nach Erprobungen seit 1964 [1] werden 1981 Zukunftswerkstätten von Robert Jungk und Norbert R. Müllert als "neue und notwendige Instanz zur Vertiefung der Demokratie und Wiederbelebung des Interesses am Gemeinsamen" [2] eingeführt. Mit der Überzeugung, die Zukunft gehöre allen, nicht nur den Mächtigen, den "Schicksalmachern" und der "einflussreichen, zahlenmäßig kleinen Elite", reicht für Jungk und Müllert weder eine öffentliche Auslegung von Plänen, eine wachsende Anzahl von Bürgerforen noch ein wachsender Widerstand von Betroffenen aus. Stattdessen erwarten sie, dass die von Neuerungen Betroffenen "eigene Zukunftsvorstellungen entwickeln, die sie den Prognosen und Projekten der Mächtigen entgegenstellen könnten." [3] Sie sehen die Zukunftswerkstatt als ein "für jeden zugängliches Ideen-Laboratorium". [4]

Zielsetzung: Hauptaufgaben einer sozialen Phantasie

Jungk und Müllert sehen fünf "Hauptaufgaben einer massenhaften sozialen Phantasie:

  • die Erfindung neuer gesellschaftlicher Institutionen,
  • die Erfindung gewaltloser Methoden sozialer, politischer, wirtschaftlicher Veränderungen,
  • die Erfindung andersartiger Beschäftigung und Leistung,
  • die Erfindung neuer Wert- und Zielsetzungen,
  • die Schaffung einer kreativen Gesellschaft." [5]

Jungk nennt es Kollektives Phantasieren, "dieses Ankurbeln eines im Alltag brachliegenden Ideen-Motors." [6]

Wirkungen von Zukunftswerkstätten im sozialen und politischen Bereich

Sellnow schreibt, eine Zukunftswerkstatt solle "...mehr sein, als nur eine geschickte Denk- und Kreativitätstechnik. Sie ist darüberhinaus:

  • der Ort, an dem etwas Seltenes, aber sehr Wichtiges hergestellt wird: ein menschliches Verhältnis, bei dem alle Beteiligten zugleich Produzenten und Konsumenten sind,
  • ein auch soziales und politisches Geburtsereignis, das mit seinen Wirkungen weit über die Veranstaltung selbst hinausreicht und
  • für die Teilnehmer oft ein Erlebnis der Motivation, der Stärkung des Selbstwertgefühls, des Weckens von Eigeninitiative und Engagement." [7]

Ablaufstruktur einer Zukunftswerkstatt

Eine Zukunftswerkstatt umfasst: [8]

  • Kritikphase
  • Phantasiephase
  • Verwirkichungsphase

Im Zusammenhang mit Humanistischer Psychologie und dem human potential movement [9] ist auch folgende Strukturvariante verbreitet: [10]

  • Kritik und Katharsis
  • Utopie und Phantasie
  • Synthese und Umsetzung

In späterer Veröffentlichung veränderte sich die Phasenbenennung: [11]

  • Beginnen und Hineinfinden
  • Beschwerde- und Kritikphase
  • Phantasie- und Utopiephase
  • Verwirklichungs- und Praxisphase
  • Nachbereiten

Die Zukunftswerkstatt-Phasen erhielten eine zunehmend differenzierterte Substruktur, beispielsweise: [12]

  • Begrüßung / Kennenlernen / Einführung
  • Bestandsaufnahme / Kritik
    • Materialsammlung
    • Verständnisdiskussion
    • Ordnung
    • Auswahl / Schwerpunktsetzung
    • Positives Wenden
  • Utopie / Phantasie
    • Lockerung / Entspannung
    • 4 Phantasie-Raketenstufen
      • Brainstorming / Brainwriting
      • Prüfung / Vertiefung
      • Intuition / Vision
      • Projekte / Perlen
  • Verwirklichung / Umsetzung
    • Ideenbeurteilung und Auswahl
    • Ideen- und Projektprüfung
      • Widerstände
      • Folge- und Nebenwirkungen
      • Partner und Verbündete
      • Strategien und Taktiken
  • Nachbereitung

In praktischer Anwendung wurde aus dem klassische Aufbau ein sieben Arbeitsschritte umfassendes Ablaufmodell entwickelt: [13]

  • Vorbereitungsphase
  • Einstiegs- und Orientierungsphase
  • Wahrnehmungsphase
  • Fantasiephase
  • Umsetzungsphase
  • Reflexion
  • Permanente Werkstatt

In der Moderationsausbildung wird auch ein Phasenmodell vermittelt, das die Übergänge zwischen den drei ursprünglichen Phasen betont: [14]

  • Einstimmung
  • Kritik
  • Positive Wendung
  • Utopie
  • Übersetzung und Deutung
  • Realisierung
  • Reflexion und Feedback

Im internationalen Umfeld von Change-Methoden wird auch folgende Phasenstruktur (auf Englisch) angewendet: [15]

  • Criticism
  • Turn to Positive
  • Imagination
  • Compilation to Innovation
  • Implementation
    • Goals for Change
    • Resources for Change
    • Plans for Change
    • Contracts for Change

Moderation

Die Funktion eines Zukunftswerkstatt-Moderators wird mit der eines sanften Geburtshelfers verglichen, der "Spielleiter" ist, "der selbst über keine Patentrezepte verfügt und sich auch nicht als überlegener Experte versteht", sondern der Gruppe mit Geduld und Einfühlungsvermögen hilft, "ihren Weg zu finden." [16]

Ausbildungen zum Zukunftswerkstatt-Moderatorin und Zukunftswerkstatt-Moderator

Jährlich wiederkehrende Fortbildungen bieten zur Zeit an:

  • Bildungswerk neues lernen[17] in Köln, Fachbereich Kompetenz im Beruf, Programm Schlüsselqualifikationen, Ausbildungs-Team: Petra Eickhoff, Stephan G. Geffers.
  • Kontrast Verein für folgenreiche Fortbildung[18] in Hamburg, Bereich Moderation, Ausbildungs-Team: Torger Bünemann, Birgit Carstensen.

Aktuelle Entwicklungen zum Zukunftswerkstatt-Konzept

Zur Diskussion einer zeitgemäßen Beschreibungen von Zukunftswerkstätten laden Mitgliedern im Zukunftswerkstätten Verein e.V. Köln an anderer Stelle in diesem Wiki ein. Der aktuelle Stand der Zukunftswerkstätten-Anwendung wird auf dem 27. Jahrestreffen von Zukunftswerkstätten Anfang Mai 2013 in Salzburg unter dem Motto Die Kunst der Partizipation ins gesellschaftspolitische Gespräch gebracht. Inhalte dieses Artikels im ZW-Jena-WIKI werden auch in einem Forum der XING-Gruppe ZWnetz diskutiert.

Literatur

  • Jungk, R.; Müllert, N.R.: Zukunftswerkstätten. Wege zur Wiederbelebung der Demokratie. Hamburg 1981. München 1983. ISBN 3-442-11357-1. Mit verändertem Titel: Zukunftswerkstätten. Mit Phantasie gegen Routine und Resignation. München 1989. ISBN 3-453-03743-X
  • Kuhnt, B.; Müllert, N.R.: Moderationsfibel Zukunftswerkstätten verstehen anleiten einsetzen. Das Praxisbuch zur Sozialen Problemlösungsmethode Zukunftswerkstatt. Münster 1996. ISBN 3-925169-93-8. Neu-Ulm 2006. ISBN 3-930830-45-0

Weblinks

Quellen

  1. Jungk, R.: Erfahrungen mit Zukunftswerkstätten. In: analysen und prognosen, Januar 1973, S.16
  2. Jungk, R.; Müllert, N.R.: Zukunftswerkstätten. Wege zur Wiederbelebung der Demokratie. München 1983, S. 13
  3. Jungk, R.; Müllert, N.R.: Zukunftswerkstätten. Wege zur Wiederbelebung der Demokratie. München 1983, S. 16
  4. Jungk, R.; Müllert, N.R.: Zukunftswerkstätten. Wege zur Wiederbelebung der Demokratie. München 1983, S. 45
  5. Jungk, R.; Müllert, N.R.: Zukunftswerkstätten. Wege zur Wiederbelebung der Demokratie. München 1983, S. 19
  6. Brügge, P.: Man muß die Zukunft eben erfinden. DER SPIEGEL 50/1986, S. 227
  7. Sellnow, R.: Die Methode der zukunftswerkstatt. in: Braczyk, H. J.; Kerst, Ch.; Seltz, R. (Hrsg.): Kreativität als Chance für den Standort Deutschland. Berlin/Heidelberg/New York 1998
  8. Jungk, R.; Müllert, N.R.: Zukunftswerkstätten. Wege zur Wiederbelebung der Demokratie. München 1983, S. 45
  9. Wikipedia-Artikel: human potential movement
  10. Lutz, R.: Erfahrungen mit Zukunftswerkstätten. Eine Zwischenbilanz. in: Holtgreve, Ch.; Ballhausen, H.; Kröger, B. (Hrsg.): Zukunftsphantasien (k)ein modischer Trend!? Reader zum Lernkonzept Zukunftswerkstatt. Soest (Landesinstitut für Schule und Weiterbildung) 1987, S. 34
  11. Kuhnt, B.; Müllert, N.R.: Moderationsfibel Zukunftswerkstätten. Münster 1996, S. 52
  12. Sellnow, R.: Die Methode der zukunftswerkstatt. in: Braczyk, H. J.; Kerst, Ch.; Seltz, R. (Hrsg.): Kreativität als Chance für den Standort Deutschland. Berlin/Heidelberg/New York 1998
  13. Ködelpeter, T.: Zukunftswerkstatt. in: Ley, A.; Weitz, L. (Hrsg.): Praxis Bürgerbeteiligung. Ein Methodenhandbuch. Bonn (Stiftung Mitarbeit) 2003, S. 282-283
  14. P. Eickhoff, S. G. Geffers, R. Kopp: Zukunftswerkstätten kompetent moderieren. Skript zum Moderationsausbildung. Köln (Team Zukunftswerkstatt Köln) und Dortmund (Forum Eltern & Schule) 2009, Kap. 5-11
  15. P. Eickhoff; S. G. Geffers: Power Of Imagination Studio. A Further Developement of the Future Workshop Concept. in: P. Holman; T. Devane; S. Cady (editors): The Change Handbook. The Definitive Resource on Today's Best Methods for Engaging Whole Systems. 2nd edition, San Francisco, CA USA 2007, page 269
  16. Jungk, R.; Müllert, N.R.: Zukunftswerkstätten. Wege zur Wiederbelebung der Demokratie. München 1983, S. 147-148
  17. http://www.neues-lernen.info/seminarprogramm,kompetenz_im_beruf,zukunftswerkstaetten_moderieren,00002,IB05-76,,20.html
  18. http://www.kontrast-ev.de/zukunftswerkstaetten