Vortragsserie in Jena "Was tun?": Unterschied zwischen den Versionen

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(oder: "Was tun?")
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Tja, höre ich da viele sagen, alles schön und gut – aber das hängt ja nicht nur von mir ab. Ich würde ja gerne meinen Lebensstil ändern, wenn … und außerdem: Welchen Sinn hat es, wenn ich meine Lebensweise ändere und die anderen 7 Milliarden Menschen darauf pfeifen? Nun, eine fertige Antwort dazu gibt es nicht. Aber die ganze Problematik mal aus verschiedenen Perspektiven betrachten und mögliche Antworten suchen sowie insbesondere mögliche eigene Verhaltensänderungen beraten und Gleichgesinnte ausfindig machen ist das Anliegen einer Veranstaltungsreihe der Zukunftswerkstatt Jena gemeinsam mit dem Umsonst(T)raum Jena, dem MobB e. V. Jena und der Rosa Luxemburg Stiftung Thüringen, die im ersten Halbjahr 2013 stattfindet.
 
Tja, höre ich da viele sagen, alles schön und gut – aber das hängt ja nicht nur von mir ab. Ich würde ja gerne meinen Lebensstil ändern, wenn … und außerdem: Welchen Sinn hat es, wenn ich meine Lebensweise ändere und die anderen 7 Milliarden Menschen darauf pfeifen? Nun, eine fertige Antwort dazu gibt es nicht. Aber die ganze Problematik mal aus verschiedenen Perspektiven betrachten und mögliche Antworten suchen sowie insbesondere mögliche eigene Verhaltensänderungen beraten und Gleichgesinnte ausfindig machen ist das Anliegen einer Veranstaltungsreihe der Zukunftswerkstatt Jena gemeinsam mit dem Umsonst(T)raum Jena, dem MobB e. V. Jena und der Rosa Luxemburg Stiftung Thüringen, die im ersten Halbjahr 2013 stattfindet.
 
Folgende Veranstaltungen sind in diesem Rahmen vorgesehen:
 
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Donnerstag, 31. Januar 2013; 19:30 Uhr '''„Reicht das Klima, bis ich groß bin?“'''
 
Donnerstag, 31. Januar 2013; 19:30 Uhr '''„Reicht das Klima, bis ich groß bin?“'''
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* Welche Initiativen in diese Richtung gibt es bereits heute in Jena, die unterstützt werden können?
 
* Welche Initiativen in diese Richtung gibt es bereits heute in Jena, die unterstützt werden können?
 
** siehe auch den [http://zw-jena.de/blog/2012/12/was-tun/ Bericht im ZW-Blog]
 
** siehe auch den [http://zw-jena.de/blog/2012/12/was-tun/ Bericht im ZW-Blog]
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Donnerstag, 28. Februar 2013; 19:30 Uhr: '''„Kartoffeln und Computer. Märkte durch Gemeinschaften ersetzen.“ Vorstellung des neuen Buches von PM'''
 
Donnerstag, 28. Februar 2013; 19:30 Uhr: '''„Kartoffeln und Computer. Märkte durch Gemeinschaften ersetzen.“ Vorstellung des neuen Buches von PM'''
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* Überblick über die ökonomischen, ökologischen und sozialen Rahmenbedingungen einer solchen Gesellschaft
 
* Überblick über die ökonomischen, ökologischen und sozialen Rahmenbedingungen einer solchen Gesellschaft
 
* Darstellung von Ideen und in Jena bereits vorhandenen Projekten, die in eine solche Richtung weisen
 
* Darstellung von Ideen und in Jena bereits vorhandenen Projekten, die in eine solche Richtung weisen
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Donnerstag, 21. März 2013; 19:30 Uhr: '''Commons als ökonomische Grundlage einer ökologisch und sozial resilienten Gesellschaft'''
 
Donnerstag, 21. März 2013; 19:30 Uhr: '''Commons als ökonomische Grundlage einer ökologisch und sozial resilienten Gesellschaft'''
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* Wie können in einer ökologisch und sozial resilienten Gesellschaft auf der Basis von Commons die grundlegenden materiellen Lebensbedürfnisse befriedigt werden?
 
* Wie können in einer ökologisch und sozial resilienten Gesellschaft auf der Basis von Commons die grundlegenden materiellen Lebensbedürfnisse befriedigt werden?
 
* Was kann bereits heute in dieser Hinsicht lokal realisiert werden (z. B. „essbare Stadt“)
 
* Was kann bereits heute in dieser Hinsicht lokal realisiert werden (z. B. „essbare Stadt“)
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Donnerstag, 25. April 2013; 19:30 Uhr: '''Anforderungen an eine ökologisch und sozial resiliente Landwirtschaft als Lebensgrundlage'''
 
Donnerstag, 25. April 2013; 19:30 Uhr: '''Anforderungen an eine ökologisch und sozial resiliente Landwirtschaft als Lebensgrundlage'''
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* Welche Möglichkeiten einer Ernährung ohne Supermarkt gibt es bereits heute?
 
* Welche Möglichkeiten einer Ernährung ohne Supermarkt gibt es bereits heute?
 
* Verkostung veganer Brotaufstriche als heute bereits mögliche Ergänzung.
 
* Verkostung veganer Brotaufstriche als heute bereits mögliche Ergänzung.
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Donnerstag, 30. Mai 2013; 19:30 Uhr: '''Dezentral vernetzte und ökologisch verantwortliche Industrieproduktion in einer ökologisch und sozial resilienten Gesellschaft'''
 
Donnerstag, 30. Mai 2013; 19:30 Uhr: '''Dezentral vernetzte und ökologisch verantwortliche Industrieproduktion in einer ökologisch und sozial resilienten Gesellschaft'''
 
* Wie sieht zukünftige „HiTec“ aus, die sich nicht an den Profitbedürfnissen eines global agierenden Kapitals sondern an den Lebensbedürfnissen der Menschen orientiert?
 
* Wie sieht zukünftige „HiTec“ aus, die sich nicht an den Profitbedürfnissen eines global agierenden Kapitals sondern an den Lebensbedürfnissen der Menschen orientiert?
 
* Welche Techniken, die auf eine solche Zukunft verweisen, sind heute bereits verfügbar und können genutzt werden?
 
* Welche Techniken, die auf eine solche Zukunft verweisen, sind heute bereits verfügbar und können genutzt werden?

Version vom 10. Januar 2013, 20:39 Uhr

"Reicht das Klima, bis ich groß bin?"

oder: "Was tun?"

Veranstaltungsreihe im MobB e.V. mit der Zukunftswerkstatt Jena - 2013

Wenn diese Zeilen veröffentlicht werden, haben wir den lange angekündigten Weltuntergang vom 21. Dezember 2012 bereits hinter uns. Ich gehe davon aus, dass wir dieses Ereignis unbeschadet überstanden haben und sich die esoterisch angehauchten Vorhersagen einmal mehr als Unfug erwiesen haben. Diese Art von Katastrophen-Phantasien gibt bereits seit Langem, egal ob wir uns da auf die Mayas, Nostradamus oder andere Propheten berufen. Eingetreten sind sie bisher nie.

Anders jedoch sieht es mit realen Bedrohungen unserer Lebensbedingungen aus, die es uns definitiv nicht gestatten werden, zukünftig so weiterzuleben wie bisher. Diese Bedrohungen sind nicht so exakt terminiert wie der Weltuntergang am 21. Dezember 2012. Sie sind auch nicht, wie in dem Film, der diesen Weltuntergangstag beschreibt, so unmittelbar spürbar. Sie sind streng genommen für uns gar nicht fühlbar. Und das ist das eigentlich problematische daran. Warum das gerade zum Problem wird, ist gut vermittels des Frosch-Experiments nachvollziehbar: Wenn ein Frosch in heißes Wasser gesetzt wird, dann spürt er das und hüpft sofort wieder heraus. Wird er jedoch in kaltes Wasser gesetzt, bleibt er sitzen. Wird das Wasser nun ganz langsam erhitzt, so bemerkt der Frosch das nicht und wenn das Wasser kocht, dann ist der Frosch schon lange tot.

So verhält es sich auch mit unseren Lebensbedingungen: Ein durch unsere Art zu leben und zu produzieren verursachter Klimawandel lässt sich als Tendenz mittels geeigneter Messgeräte eindeutig nachweisen. Für unser Empfinden vollzieht er sich jedoch so langsam, dass wir ihn gar nicht bemerken. Erschwerend kommt hinzu, dass es sich bei dieser Art von Aussagen um Wahrscheinlichkeitsangaben handelt, mit denen sich die meisten Menschen sowieso schwer tun. Dass wir selbst durch unser eigenes alltägliches Verhalten an vielen Problemen unseren Anteil haben wird uns meistens gar nicht bewusst. So ist der Zusammenhang zwischen billigen Lebensmitteln, Kleidungsstücken und anderen Gebrauchsgütern und Naturzerstörung und Landraub in Afrika oder Lateinamerika und menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in China, Bangladesh, Indien oder Vietnam für uns zumindest nicht offensichtlich.

Immer öfter jedoch sind wir mit Medienmeldungen konfrontiert, wie Großbränden in chinesischen Textilbetrieben mit über 100 Toten wegen völlig unzureichender Sicherheitsmaßnahmen, einer abnorm hohen Selbstmordrate beim I-Phone-Hersteller Foxconn, viele Tote, Obdachlose und Milliardenschäden durch den Hurrican Sandy an der Ostküste der USA, … Unsere Welt wird immer fragiler, verletzlicher. Dass die eben genannten Meldungen eigentlich im Zusammenhang gesehen werden müssen, das wird in den Medien nicht gemeldet. Jedoch ist gerade das Wissen um diese Zusammenhänge wichtig. Wir sind Menschen und keine Frösche. Uns zeichnet gerade aus, dass wir in der Lage sind vorausschauend zu agieren, dass wir zukünftige Entwicklungen geistig vorweg nehmen und rechtzeitig aus dem wärmer werdenden Wasser „hüpfen“.

Tja, höre ich da viele sagen, alles schön und gut – aber das hängt ja nicht nur von mir ab. Ich würde ja gerne meinen Lebensstil ändern, wenn … und außerdem: Welchen Sinn hat es, wenn ich meine Lebensweise ändere und die anderen 7 Milliarden Menschen darauf pfeifen? Nun, eine fertige Antwort dazu gibt es nicht. Aber die ganze Problematik mal aus verschiedenen Perspektiven betrachten und mögliche Antworten suchen sowie insbesondere mögliche eigene Verhaltensänderungen beraten und Gleichgesinnte ausfindig machen ist das Anliegen einer Veranstaltungsreihe der Zukunftswerkstatt Jena gemeinsam mit dem Umsonst(T)raum Jena, dem MobB e. V. Jena und der Rosa Luxemburg Stiftung Thüringen, die im ersten Halbjahr 2013 stattfindet. Folgende Veranstaltungen sind in diesem Rahmen vorgesehen:


Donnerstag, 31. Januar 2013; 19:30 Uhr „Reicht das Klima, bis ich groß bin?“

  • Darstellung der energetischen Randbedingungen einer ökologisch und sozial resilienten Gesellschaft
  • Ist in einer 1000-Watt-Gesellschaft ein „gutes Leben“ überhaupt möglich? Was kann sich ein Mensch in einer solchen Gesellschaft „leisten“?
  • Welche Initiativen in diese Richtung gibt es bereits heute in Jena, die unterstützt werden können?

Donnerstag, 28. Februar 2013; 19:30 Uhr: „Kartoffeln und Computer. Märkte durch Gemeinschaften ersetzen.“ Vorstellung des neuen Buches von PM

  • Darstellung der aus der kapitalistischen Produktions- und Lebensweise resultierenden aktuellen globalen Probleme und der möglichen Entwicklung hin zu einer ökologisch und sozial resilienten Produktions- und Lebensweise
  • Überblick über die ökonomischen, ökologischen und sozialen Rahmenbedingungen einer solchen Gesellschaft
  • Darstellung von Ideen und in Jena bereits vorhandenen Projekten, die in eine solche Richtung weisen

Donnerstag, 21. März 2013; 19:30 Uhr: Commons als ökonomische Grundlage einer ökologisch und sozial resilienten Gesellschaft

  • Was sind und wie funktionieren Commons?
  • Beispiele für Commons, die seit Jahrhunderten funktionieren und herausarbeiten der Gründe dafür
  • Wie können in einer ökologisch und sozial resilienten Gesellschaft auf der Basis von Commons die grundlegenden materiellen Lebensbedürfnisse befriedigt werden?
  • Was kann bereits heute in dieser Hinsicht lokal realisiert werden (z. B. „essbare Stadt“)

Donnerstag, 25. April 2013; 19:30 Uhr: Anforderungen an eine ökologisch und sozial resiliente Landwirtschaft als Lebensgrundlage

  • Welche Anforderungen werden an die Nutzung des Bodens zu stellen sein?
  • Wie sieht die Ernährungsgrundlage einer ökologisch und sozial resilienten Gesellschaft aus und kann unter diesen Bedingungen noch von einem „guten Leben“ gesprochen werden?
  • Welche Möglichkeiten einer Ernährung ohne Supermarkt gibt es bereits heute?
  • Verkostung veganer Brotaufstriche als heute bereits mögliche Ergänzung.

Donnerstag, 30. Mai 2013; 19:30 Uhr: Dezentral vernetzte und ökologisch verantwortliche Industrieproduktion in einer ökologisch und sozial resilienten Gesellschaft

  • Wie sieht zukünftige „HiTec“ aus, die sich nicht an den Profitbedürfnissen eines global agierenden Kapitals sondern an den Lebensbedürfnissen der Menschen orientiert?
  • Welche Techniken, die auf eine solche Zukunft verweisen, sind heute bereits verfügbar und können genutzt werden?