Kultur

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Zitate zur Bestimmung der Kategorie

  • Kultur: „die Gesamtheit der materiellen und geistigen Produktions- und Reproduktionstätigkeiten des Menschen sowie der dabei erzeugten Produkte“ (Erpenbeck, Hörz, Röseberg 1990/2013: 37)
  • „Aneignung und Vergegenständlichung menschlicher Wesenskräfte in allen Akten der Produktion und Reproduktion“ (Erpenbeck, Hörz, Röseberg 1990/2013: 46, mit Verweis auf „Formulierung D. Röseberg“)
    • Der „in seinen Strukturen, Prozessen, Entwicklungen und Entwicklungsmöglichkeiten vom Menschen nicht hervorgebrachten Teil der objektiven Realität“ (ebd.)
  • "Der Kulturbegriff umfaßt [...] die von den Menschen erzeugten materiellen und geistigen Werte als Voraussetzung und Grundlage der weiteren gesellschaftlichen Entwicklung; die Formen der gesellschaftlichen Tätigkeit der Menschen, ihre Potenzen und Fähigkeiten, die diese Werte hervorbringen; den Prozeß der Aneignung dieser Werte, wie er in der Entfaltung der geistig-produktiven Kräfte der Indivdiuen, in der Art und Weise, wie sie ihre Bedürfnisse befriedigen, in ihrem gesellschaftlichen Verhalten und ihren Gewohnheiten zum Ausdruck kommt" (Römer 1976: 684)


Verhältnis von Natur und Kultur als Grundwiderspruch der gesamten Kulturentwicklung (Erpenbeck, Hörz, Röseberg 1990/2013: 38f.):

z.B. Natur Kultur
Ausschließungsverhältnis Der von Menschen nicht hervorgebrachte Teil der objektiven Realität Der von Menschen hervorgebrachte Teil der objektiven Realität (Prozesse und Resultate)
Einschließungsverhältnis Gesellschaftliche Lebenstätigkeit ist an natürliche Voraussetzungen gebunden Menschen sind als Gattung durch die Fähigkeit charakterisiert, seine Existenzbedingungen selbst produzieren zu können


Kulturtheorie:

  • Differenzierung von Philosophie, Soziologie und Kulturtheorie (Erpenbeck, Hörz, Röseberg 1990/2013: 46)
  • Die Kulturtheorie bietet die „Möglichkeit, Weltgeschichte unter dem Aspekt der Entwicklung des Menschen als Gattungswesen zu strukturieren, ohne dabei die Analyse der konkret-historischen gesellschaftlichen Formbestimmtheit zu vernachlässigen.“ (ebd.)
  • Kulturstufen: persönliche Abhängigkeitsverhältnisse; persönliche Unabhängigkeit auf sachlicher Abhängigkeit gegründet, „Freie Individualität, gegründet auf die universelle Entwicklung der Individuen und die Unterordnung ihrer gemeinschaftlichen, gesellschaftlichen Productivität als ihres gesellschaftlichen Vermögens“ (Marx, Ök. Man.: MEGA, Zweite Abteilung, Band 1.1 Berlin 1976, S. 90/91, zit. S. 47)


Kulturhöhe:

  • Das entscheidende Kriterium zur Beurteilung der Entwicklungshöhe einer Kultur „sind die durch die jeweiligen Stufen des menschlichen Gattungsprozesses der Individuen eröffneten Möglichkeiten der Entfaltung und der Entwicklung der Persönlichkeit, Herausarbeitung ihrer Subjektivität. Denn im Mittelpunkt der Kultur steht tatsächlich der Mensch, der Mensch in der Konkretheit seines Gewordenseins. Er ist ihr Schöpfer, ihr Produkt und zugleich ihr Ziel.“ (R. Schober 1983, zit. S., 46)


zitierte Literatur

  • Erpenbeck, John; Hörz, Herbert; Röseberg, Ulrich (1990/2013): Kapitel II. Natur und Erkenntnis. 1. Natur und Erkenntnis. In: Dialektik der Natur und der Naturerkenntnis. Verlag Max Stirner Archiv 2013. S.37-68.
  • Haug, Wolfgang Fritz (2011) : Die kulturelle Unterscheidung. Hamburg: Argument Verlag 2011.
  • Römer, Hinrich (1976): Stichwort "Kultur". In: Philosophisches Wörterbuch. Hrsg. Georg Klaus, Manfred Buhr. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1976. S. 684-686.