Messen, Messgröße
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Zitate zur Bestimmung der Kategorie
- Messen = "Erkenntnismethode, bei der mittels objektiver Wechselwirkungsprozesse das Verhältnis einer zu messenden Größe zu einer anderen Größe (verwendet als Maßeinheit) bestimmt wird." (Franz 1996: 596)
- "Jede genaue Messung einer Größe setzt die Anerkennung objektiv-realer Gesetzmäßigkeiten voraus und stützt sich auf bestimmte theoretische Voraussetzungen." (ebd.: 597)
- Messungen setzen den Begriff der zu messenden Größe voraus, es werden auch theoretische Voraussetzungen des Funktionierens bezüglich der Geräte und Instrumente gemacht (Röseberg 1990/2013a: 93)
- Rompe/Treder: es muss so viele unabhängige Messmöglichkeiten geben, wie es unabhängige Größen gibt (Röseberg 1990/2013a: 94) - dies gilt aber für viele nichtklassische Größen (Wellenfunktion) nicht (ebd.: 96)
- Neuere Konzeption für physikalische Größen: die Objekte müssen nicht mehr abzählbar sein (Röseberg 1990/2013a: 97)
- „Die Größenbildung ist nur unter der Voraussetzung qualitativer und quantitativer Bestimmtheit und Bedingtheit der Objekte und Prozesse denkbar. Die Messbarkeit von Größen ist streng daran gebunden, dass in den steten Veränderungen in der objektiven Realität Maßstäbe auffindbar sind, die selbst relativ unveränderlich bleiben (also praktisch als unveränderlich behandelbar sind) und Veränderungen damit erst vergleichbar machen.“ (Röseberg 1990/2013b: 143-144)
R. Wahsner dzu "Messen, Messgröße"
- siehe insb. Wahsner 1990.
- Objekte der Physik: nicht sinnlich-konkrete Naturgegenstände, sondern physikalische Meßgrößen... diese „substantivieren reale Verhaltensgleichheiten“ (Wahsner, Borszeszkowski 1992, S. 7)
- Meßgröße: nicht subjektivistisch erdacht, sondern: „Eine Größe ist auf ein realen Gleich-heiten beruhendes, somit objektiv begründetes, vom Erkenntnissubjekt konstruiertes Gedankending, mittels dessen es Zusammenhänge zwischen konkreten Gegenständen erkennt“ (Wahsner 2002, S. 13)
- physikalische Meßgrößen oder Verstandesgegenstände sind erkenntnistheoretisch gesehen Mittel, Erkenntnismittel, physikalisch gesehen sind sie jedoch Objekte, die Erkenntnisobjekte der Physik (Wahsner 1996, S. 121)
zitierte Literatur
- Franz, Peter (1996): Stichwort "Messen". In: In: Hörz, Herbert; Liebscher, Heinz; Löther, Rolf; Schmutzer, Ernst; Wollgast, Siegfried (Hrsg.) (1996): Philosophie und Naturwissenschaften. Wörterbuch zu den philosophischen Fragen der Naturwissenschaften. Wiesbaden: Fourier Verlag 1996. S. 596-598.
- Röseberg, Ulrich (1990/2013a): Kapitel II, 3.2 Messprozess und Größenbildung. In: Dialektik der Natur und der Naturerkenntnis. Verlag Max Stirner Archiv 2013. S.92-98.
- Röseberg, Ulrich (1990/2013b): III.1. Objekte, Theorien und Methoden der Physik. In: Dialektik der Natur und der Naturerkenntnis. Verlag Max Stirner Archiv 2013. S.129-151.
- Wahsner, Renate (1990): Stichwort „Messen/Messung“. In Sandkühler, Hans Jörg (1990) (Hrsg.) Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften. Bd. 3 Hamburg: Meiner, S. 377-378.
- Wahsner, Renate ; Borszeszkowski, Horst-Heino von (1992): Die Wirklichkeit der Physik. Studien zu Idealität und Realität in einer messenden Wissenschaft. Frankfurt am Main, Berlin, Bern, New York, Paris, Wien: Verlag Peter Lang.
- Wahsner, Renate (1996): Zur Kritik der Hegelschen Naturphilosophie. Über ihren Sinn im Lichte der heutigen Naturerkenntnis. In: HEGELIANA. Studien und Quellen zu Hegel und zum Hegelianismus. Herausgegeben von Helmut Schneider. Band 7. Frankfurt am Main, Berlin, Bern, New York, Paris, Wien. Peter Lang. (überprüfen, ob richtige Quelle aus diesem Jahr zitiert)
- Wahsner, Renate (2002): Ist die Naturphilosophie eine abgelegte Gestalt des modernen Geistes?. In: Die Natur muß beweisen werden. Zu Grundfragen der Hegelschen Naturphilosophie. Hrsg. von Renate Wahsner und Thomas Posch. Frankfurt am Main, Berlin, Bern, New York, Paris, Wien. Peter Lang, 2002. S. 9-40.