Abstraktion Debatte 1
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Unterschied der Auffassung über "Abstraktion" von Hegel und von Ruben
Peter Ruben zur Bildung der mathematischen (!) Bedeutung durch Aussonderung:
- Durch die Aussonderung einer einzigen Bedeutung aus einer Mannigfaltigkeit von Bedeutungen, die noch in der Umgangssprache vorkommen, entsteht eine eindeutige Zuordnung von Zeichen und Bedeutung.
- „Bedeutung haben und durch Abstraktion bestimmt sein ist ein und dasselbe! So wird die Abstraktion als die ausschließliche, einzige Weise vorgestellt, in welcher Weise wir zu sinnvollen Aussagen, d.h. Bedeutung besitzenden Aussagen gelangen.“ (Ruben 1966b: 38)
- d.h. die dadurch charakterisierte mathematische Methode ist nicht inhaltsleer ("nur formal"), aber sie geht von der so vereindeutigten Bedeutung aus
- d.h. bei der Abstraktion entsteht keine Isolierung der Momente, der Zusammenhag wir dnicht zerstört, sondern nur vereinfacht.
- das abstrakte Denken... "ihm ist die historische Natur der Bedeutung der Worte wesentlich gleichgültig, die spezielle sprachliche Gestalt seiner Aussagen dagegen nicht. Hierin zeigt sich die eigentliche Natur des so genannten Formalen des abstrakten Denkens. Dies ist nicht etwa identisch mit einer totalen Inhaltsleere (wie Hegel meinte); es ist vielmehr die volle Verschmelzung des Inhalts (der Bedeutung) mit der Form (der Zeichengestalt), und zwar in einem solchen Maße, daß eine bestimmte Zeichengestalt unmittelbar durch eine Form einen und nur einen Inhalt signalisiert. Das heißt also, das so genannte Formale ist Ausdruck der Eindeutigkeit der Bedeutung, der realisierten Abstraktion." (Ruben 1966a: 22)
Literatur
- Ruben, Peter (1966a): Zum Verhältnis von Philosophie und Mathematik, Dialektik und Logik - dargestellt am Widerspruch
- Ruben, Peter (1966b): Der dialektische Widerspruch